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Das IRCC hat einen neuen Vorsitzenden: DIBt-Präsident Gerhard Breitschaft
Das Inter-Jurisdictional Regulatory Collaboration Committee (IRCC) ist ein internationales Forum, das Regelsetzer im Bauwesen über Grenzen und Kontinente hinweg miteinander ins Gespräch bringt. Ziel ist es, den Austausch über die von Land zu Land unterschiedlich gestalteten Regelungssysteme im Baubereich zu fördern, bewährte Praktiken zu teilen und bautechnische und baurechtliche Fragen sowie Herausforderungen zu diskutieren.
Dem Gremium gehören 18 Organisationen aus 15 Ländern rund um den Globus an. 2022 feierte der IRCC sein 25-jähriges Bestehen (das DIBt berichtete). Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung waren auch Impulse für die Zukunft des Gremiums entwickelt worden.
Für deren Umsetzung wird in hohem Maße auch DIBt-Präsident Gerhard Breitschaft verantwortlich zeichnen. Auf der Jahresversammlung des IRCC in Christchurch am 30. Oktober 2023 wählten ihn die Mitglieder einstimmig zum neuen Chair der Organisation. Der Diplomingenieur übernimmt damit die Nachfolge von Neil Savery, ICC Oceania, der nach offiziell zwei – coronabedingt de facto dreieinhalb Jahren – an der Spitze des IRCC nicht erneut kandidierte.
Bereits Neil Savery machte deutlich, dass er die Aufgabe des IRCC darin sieht, "grundlegende Fragen zu diskutieren, die nicht nur technisch, sondern auch politisch und gesellschaftlich relevant sind". Hieran möchte Gerhard Breitschaft festhalten und sich insbesondere bezüglich der technischen und bauordnungsrechtlichen Möglichkeiten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Bauwesen austauschen. Auch der finanzielle Aspekt ist zu betrachten. Eventuelle höhere Baukosten beim nachhaltigen Neubau oder Umbau müssen über einen sparsamen Betrieb über die Gebäudelebensdauer rückfinanziert werden. Dazu werden neue längerfristige Kreditmodelle benötigt.
Viele Themen von gesellschaftlicher Relevanz kamen dann auch bei der dreitägigen Sitzung der IRCC-Mitglieder zur Sprache: Festlegungen zur Nachhaltigkeit in den Bauordnungen, erhöhtes Risiko im Brandschutz in sozialen Brennpunkten, die Einsturzgefahr zahlreicher öffentlicher Gebäude und Schulen in Großbritannien und als Schwerpunktthema der Umgang mit Bestandsgebäuden.
Die Situation in Deutschland fasste DIBt-Präsident Gerhard Breitschaft dabei wie folgt zusammen: "In Deutschland findet derzeit ein Umdenken in Bezug auf den Bestand statt. Er wird zunehmend als die wertvolle Ressource wahrgenommen, die er ist. Die Themen Bestandserhalt, Umbau und Umnutzung werfen jedoch auch komplexe technische, ökonomische und rechtliche Fragen auf. Es besteht gleichermaßen noch viel Bedarf an technischer Forschung und Diskussion über die Gestaltung des Regelungsrahmens."
