Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)/Allgemeine Bauartgenehmigung (aBG)

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)/ Allgemeine Bauartgenehmigung (aBG)

Mit der abZ/aBG können regelungsbedürftige – z.B. innovative – Bauprodukte und konstruktive Lösungen deutschlandweit in Einklang mit den Bauordnungen ver- und angewendet werden. Wenn Sie für Ihr Produkt oder Ihre Bauart eine abZ/aBG beantragen, führt ihr Weg automatisch zum DIBt, der deutschen Zulassungs- und Genehmigungsstelle für Bauprodukte und Bauarten.

Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung – kurz abZ – ist der Klassiker unter den nationalen Verwendbarkeitsnachweisen für Bauprodukte. Sie wird vom DIBt schon seit 1968 erteilt. In der abZ werden die bauaufsichtlich relevanten Eigenschaften des Bauprodukts, dessen Verwendungsbereiche sowie Verarbeitung, Transport, Lagerung, Kennzeichnung und Übereinstimmungsbestätigung geregelt.

Die Bauordnungen der Bundesländer zielen auf die Sicherheit von Bauwerken ab. Um diese zu gewährleisten, kann es notwendig sein – zusätzlich zu den Produkteigenschaften – das Zusammenfügen von Bauprodukten zu baulichen Anlagen oder Teilen von baulichen Anlagen ("Bauart") zu regeln. Aspekte der Planung, Bemessung und Ausführung sowie Betrieb und Wartung sind in der allgemeinen Bauartgenehmigung – kurz aBG – geregelt. Sie ersetzt seit 2017 die Zulassung für Bauarten.

In den häufigsten Fällen werden abZ/aBG als Kombi-Bescheid erteilt. Je nach Bedarf kann aber auch nur eine abZ oder nur eine aBG beantragt werden.

Die formale Abgrenzung von Produktspezifikationen (abZ) und Regelungen zu Planung, Bemessung und Ausführung (aBG) vereinfacht die Integration CE-gekennzeichneter Bauprodukte in das nationale System zur Gewährleistung der Bauwerkssicherheit. So kann auch eine geeignete Leistungserklärung nach einer Europäischen Technischen Bewertung (ETA) oder harmonisierten Norm (hEN) ggf. in Verbindung mit einer aBG oder den Technischen Baubestimmungen zum Nachweis der Erfüllung der Bauwerksanforderungen herangezogen werden.

Praxisnahe Informationen zu den Zulassungs- und Genehmigungsmodalitäten für einzelne Produkt- und Bauartgruppen haben wir im Informationsportal Bauprodukte und Bauarten für Sie zusammengestellt.

Einen allgemeinen Überblick über das Verfahren bietet unser Erklärvideo:

© DIBt, Januar 2017

Hinweis: Die abZ/aBG wird in diesem Video noch als abZ bezeichnet.

Um für Sie eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung/allgemeine Bauartgenehmigung zu erstellen oder eine bestehende abZ/aBG zu ändern, zu ergänzen oder zu verlängern, benötigen wir einen entsprechenden Antrag von Ihnen. Gerne können Sie hierzu unsere Antragsformulare verwenden. Diese berücksichtigen alle Informationen, die wir im ersten Schritt von Ihnen brauchen.

Bitte achten Sie auf vollständige und korrekte Antragsunterlagen! Das erleichtert die Bearbeitung und beschleunigt das Verfahren.

Antragstellergespräch

Nachdem Ihr Antrag bei uns eingegangen ist, prüft der zuständige Fachreferent oder die zuständige Fachreferentin Ihre Unterlagen und fordert ggf. weitere Informationen an. Im Dialog mit Ihnen klären wir alle fachlichen und verfahrenstechnischen Fragen. Per WebEx, Telefon, E-Mail oder – auf Wunsch – in einem persönlichen Gespräch.

Liegen alle notwendigen Angaben vor, ermitteln wir, welche Prüfungen und Nachweise für das Bauprodukt und/oder die Bauart notwendig sind. Wir entwickeln einen individuellen Prüfplan und empfehlen kompetente Prüfinstitute. Die Prüfungen beauftragen Sie direkt. Die Prüfergebnisse reichen Sie dann wieder bei uns ein. Sind alle Nachweise erfolgreich bestanden, erteilen wir die beantragte allgemeine bauaufsichtliche Zulassung/allgemeine Bauartgenehmigung.

Eine abZ/aBG wird in der Regel für fünf Jahre erteilt und kann danach auf Antrag um jeweils weitere fünf Jahre verlängert werden (mehrfach).

Die Bearbeitungszeit variiert je nach Komplexität des Produkts und der erforderlichen Prüfungen. Reichen Sie Ihre Unterlagen – insbesondere bei Erstantrag – möglichst frühzeitig ein. Verlängerungen sollten Sie mindestens 6 Monate vor Ablauf der abZ/aBG beantragen.

Eine gute Abstimmung zwischen Ihnen und uns und die Vorlage vollständiger Unterlagen tragen wesentlich zur schnellen Bearbeitung bei.

Je nach Produkt/Bauart berechnet das DIBt für das Verfahren unterschiedliche Gebühren. Diese liegen gemäß der aktuellen DIBt-Satzung zwischen 500 Euro und 50.000 Euro – abhängig vom Bearbeitungsaufwand. Hierin sind Kosten für Prüfungen und sonstige Kosten Dritter nicht eingeschlossen. Den Gebührenrahmen für Ihr Projekt teilen wir Ihnen in der Antragsbestätigung mit. Dabei legen wir die eingereichten Unterlagen und den zur Zeit der Antragstellung geltenden Stundensatz zugrunde.

Partner DIBt – Ihre Vorteile

  • Kompetente Beratung und Betreuung aus einer Hand
  • Auf Wunsch individuelles Antragstellergespräch
  • Sie haben mehrere laufende Anträge? Gerne können Sie uns Ihre Bearbeitungsprioritäten nennen. Wir stellen uns darauf ein.
  • Auswahl von Prüfstellen: Das DIBt prüft nicht selbst. In der Regel können Sie zwischen mehreren Anbietern wählen.
  • Produktentwicklung während des Verfahrens: Im Zulassungsverfahren werden oft Potenziale für die Produktverbesserung sichtbar. Sprechen Sie uns an!

Weiterführende Informationen