Internationale Regelsetzer beim DIBt – IRCC-Jahrestagung 2025
Vom 7. bis 9. Oktober 2025 richtete das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) die diesjährige Jahrestagung des Inter-Jurisdictional Regulatory Collaboration Committee (IRCC) in Berlin aus. Rund 25 Vertreterinnen und Vertreter von 16 Organisationen und 13 Ländern kamen in den Räumen des DIBt zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Bereich der Regelsetzung im Bauwesen auszutauschen.
Auftakt und internationale Einblicke
Am Dienstag, 7. Oktober, eröffnete DIBt-Präsident Gerhard Breitschaft, zugleich Chairman des IRCC, die dreitägige Veranstaltung in Berlin. Auf der Agenda des ersten Tags des Business Meetings standen insbesondere Länder-Updates und Übersichtsberichte zu den jeweiligen Regulierungssystemen. Als Gäste nahmen Vertreter des Research Institute for Technical Regulation and Standardization in Construction (RITS) aus Usbekistan und von Agrément South Africa (ASA) an der Sitzung teil.
Fachdialog „Regulating Transformation“
Der 8. Oktober stand ganz im Zeichen des zentralen Fachdialogs unter dem Titel „Regulating Transformation? The Role of Codes and Standards for Climate-Friendly, Sustainable and Safe Construction“. Zu diesem Austausch im Rahmen der IRCC-Jahrestagung kamen – neben den internationalen Gästen – auch nationale Vertreterinnen und Vertreter der Bauwirtschaft, insbesondere der Kammern, Fachverbände und Ausschüsse, der Bauaufsichten der Länder und des Bundes hinzu. Internationale und nationale Perspektiven trafen aufeinander – von Singapur bis Bayern, von der Forschung bis zur Praxis.
In mehreren Themenblöcken gingen die Teilnehmenden den Fragen nach: Wie funktionieren unterschiedliche Regelungssysteme im Bauwesen? Wo sind technische Regelungen sinnvoll – wo werden sie teuer oder gar hinderlich? Welche Erfahrungen haben verschiedene Länder mit zu viel oder zu wenig Regulierung gemacht? Brauchen wir bauaufsichtliche Vorgaben z. B. für den Klimaschutz? Und wie viel Nachhaltigkeit beim Bauen wollen wir uns leisten?

Nachhaltigkeit, Innovation und Sicherheit bildeten den roten Faden des offenen, dialogorientierten Formats mit Impulsvorträgen und Publikumsdiskussion. Den Abschluss des Tages machte ein Panel, in dem sich Expertinnen und Experten über die richtige Balance zwischen Verlässlichkeit und Flexibilität in der Regelsetzung austauschten. Das Fazit: Es braucht Regeln – aber gezielt, durchdacht und mit Augenmaß.
Exkursion nach Berlin TXL
Am Abschlusstag, dem 9. Oktober, stand für die IRCC-Teilnehmenden eine Exkursion auf das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel auf dem Programm. Dort entsteht ein neues Stadtquartier mit einem nachhaltigen Wohngebiet, dem Innovations- und Industriepark Urban Tech Republic sowie einer großzügigen, grünen Ausgleichsfläche.
Das Projekt verdeutlicht, wie Städtebau, Innovation und Nachhaltigkeit miteinander verzahnt werden können. Es zeigt zugleich, welche technischen und regulatorischen Herausforderungen mit der Umnutzung solcher Areale verbunden sind – von der Altlastensanierung, insbesondere die Beseitigung der extrem langlebigen und schwer abbaubaren „Ewigkeitschemikalie“ PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen), bis zu Fragen der Wiederverwendung und Kreislaufwirtschaft im Bestand.
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